Istrien Tag 3

Distanz

84 Kilometer

Höhenmeter

768 Meter

Tag Drei, 30.5.2012, Matiki bis Pulka

 

Dieser Tag war als Erholungsetappe geplant mit nur gut 70 km und „immer bergab“. Bald nach Zminj ging es ins Gemüse und irgendwann standen wir vor einem Stacheldrahtverhau, der eine Pferdeweide abgrenzte. Es brauchte einige weitere Versuche und Umwege, bis wir einen Weg fanden, wo wir die Tore öffnen und den Weg durchs Gebüsch fortsetzen konnten. Lussi wäre fast über eine Schlange gefahren, die sich gesonnt hat. Ein paar Mal sind wir an einem „dead end“ gelandet und mussten wieder umkehren, dadurch auch ein zweites Mal am Bauernhof mit dem kläffenden und zähnefletschenden Hund vorbei….

Knapp vor Vodjnan, einer größeren Ansiedlung,  muss Lussi von der Straße aufs unbefestigte Bankett ausweichen, sonst hätte ihn ein LKW verräumt, der nicht wegen eines Radfahrers bremsen wollte. Pause am Hauptplatz. Ein Deutscher am Nebentisch ist an Informationen über Radwege interessiert, er schreibt einen Reiseführer über Kroatien. Eine Gruppe von Harleyfahrern in arttypischem Outfit reitet ein und zieht die Aufmerksamkeit auf sich.

Weiter geht es, vorbei an einer Mülldeponie, wo nicht nur Möbel und Fernseher entlang der Straße abgelagert werden, sondern vor allem abertausende von Plastiksäcken in den Büschen hängen – vom Wind mehr oder minder malerisch drapiert. Über Pomer (Mittagessen) fahren wir zur Bucht von Medulin (sehr schöner Campingplatz mit wenigen Gästen) und dort über eine Fußgängerbrücke – spannendes Gefühl, mit dem Rad so nah am Wasser! – nach Premontura und weiter auf die Halbinsel Karmenjak. Da geht es rund 10 Km auf Staub- und Schotterstraßen dahin. Leider sind auch viele Autos unterwegs, was eine höllische Staubentwicklung zur Folge hat. Wir kämpfen uns schließlich auf Mountainbike- bzw. Wanderwegen entlang von schönen Buchten mit klarem Wasser bis zum Kap vor. Erst mit dem Blick auf den Leuchtturm ist die Mission vollendet!

Zurück auf der Staubstraße in einem Pulk von Autos und Radfahrern und dann, mit einer dicken Staubschicht bedeckt, weiter nach Pula ins Hotel (mit angeschlossenem feinem Restaurant). Zum Glück hatte ich ein Putztuch eingepackt (eigentlich wegen möglicher Schmierereien nach Pannen). Damit konnte ich die Packtaschen reinigen, bevor ich sie noch aufmachte und irgend etwas vom Inhalt in die Hand nahm.

Es waren wieder 85 Km und mehr als 5 ½ Stunden Fahrzeit. Wir verzichteten auf das feine Restaurant und spazierten mindestens eine weitere halbe Stunde in die Stadt, wenig idyllisch meist entlang einer Mauer auf der einen und einer Straße auf der anderen Seite. Pula macht einen südlich-heruntergekommenen Eindruck. In der Stadt gibt es recht viele Urlauber, wir schlendern durch das Zentrum und landen schließlich, es ist schon ziemlich spät, bei einem durchschnittlichen Fischteller.