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Freitag, 21.9.2018: Sedico - Valdobbiadene (Passo San Boldo)

Start der Tour ist etwa 10 Km südwestlich von Belluno auf 300 m Seehöhe. Nach etwa 4 Km überqueren wir den Piave und dann beginnt es bald zu steigen. Es ist eine schöne Fahrt übers Land und durch die Dörfer auf den Passo San Boldo auf 706 m.

Wir haben die Auffahrt auf den Pass von der Nordseite gewählt, da wir im Höhenprofil erkennen konnten, dass sie weniger steil ist. Spektakulärer ist die Auffahrt von der Südseite, die auch von der Mehrzahl gewählt wird (wir haben außer uns nur Rennradfahrer gesehen). Da geht es das letzte Teilstück auf einer einspurigen Straße durch ampelgeregelte Tunnel über 180° Kehren über eine Schlucht hinauf bzw. hinunter. Als wir oben an der ersten roten Ampel warteten hörten wir im Tunnel Schreie – es war ein Rennradfahrer, Nachzügler einer kleinen Gruppe, der sich so bemerkbar machte; Licht hatte er keines. Erbaut wurde diese spektakuläre Passstraße während des 1. Weltkrieges u.a. von Zwangsarbeitern, von um den Nachschub für die österreichisch-ungarische Armee an der Piave-Front zu erleichtern.

Die Abfahrt bring uns auf eine Höhe von 200 m, von dort weg geht es in einem ständigen Auf und Ab mit einigen giftigen Anstiegen, die Sonne trägt ihren Teil bei. Bald kommen wir in die Gegend, wo der Prosecco zu Hause ist. Hügel um Hügel  sind deren Flanken mit Weingärten bepflanzt, der Rest des Hügelmeeres ist von Laubwald, darunter vielen Kastanienbäumen, bedeckt. Sehr schön, irgendwie eine Mischung aus Toskana und Südsteiermark. In Santo Stefano machen wir an einer Osteria am Straßenrand Pause, hier sind erstmals auf dieser Reise merkbar viele Touristen. Um dem Platz die gebührende Ehre zu erweisen, genehmige ich mir ausnahmsweise zu Mittag ein Glas Prosecco. Er passt ausgezeichnet zur leichten Jause: Trocken ist er und mostig schmeckt er, ganz anders als das, was ich von zu Hause aus der Flasche kenne. Schade, dass wir noch 40 Km vor uns haben….

Über Valdobbiadene, dem Zentrum der Prosecco Produktion, gelangen wir wieder ins Tal der Piave. Zwischendurch versuchen wir es auf einem Schotterweg im Flussbett, der aber irgendwann im Nirgendwo endet und uns zum Schieben zwingt. Den Großteil der Strecke zurück sind wir auf großen Straßen mit viel Verkehr unterwegs, auch ein Tunnel mit gut einem Kilometer Länge ist dabei. Es ist heiß und anstrengend und wir sind froh, als wir wieder beim Auto sind. Das Ankunftsbier schmeckt hervorragend.

Letztes Abendessen in Belluno wieder in der Altstadt, diesmal in der Trattoria Il Moretto. Die Einrichtung mit Naturholz und kräftigen Farben ist für eine Trattoria eher ungewöhnlich, auch die Karte bietet neben traditionellen auch etwas innovativere Gerichte. Empfehlenswert.