Toskana Tag 4

Distanz

82 Kilometer

Höhenmeter

395 Meter

Tag Vier,19.7.2012

Gemona del Friuli – Sacile, 83 km, Netto- Fahrzeit  4:37 Std.

Heute steht nur eine kurze Etappe an, noch dazu bergab, richtig erholsam. Erste Rast in einem Naturpark oberhalb eines kleinen Sees, der mir durch die kräftigen Blau- und Grüntöne seines Wassers aufgefallen ist.

Später über z.T.  wirklich kleine Straßen und über Feldwege. Wenn es keine Beschilderungen mehr gibt (wohl aber ein Fahrverbotsschild, „ausgenommen berechtigte Personen“, auch auf Deutsch!), lerne ich das Navi zu schätzen. Mittagsrast (schon knapp die halbe Tagesstrecke geschafft) in Spilimbergo. Sehr hübscher Ort mit Laubengängen und vielen Radfahrern. Heiß. Nach kurzem Sightseeing (Schloss, Dom mit Krypta) suche ich einen schattigen Platz unter einer Laube vor einem Café, wo ich gute Tagliatelle mit Prosciutto esse, viel trinke und die ärgste Hitze aussitze.

In der Folge viel Ebene, zwei Mal quere ich den Tagliamento auf Brücken, die keinen Fluss, sondern in Wirklichkeit eine Kilometer breite Schottergrube überspannen. Viel Wein, Getreide und Mais, durchzogen von einem Netz an Bewässerungskanälen, der Boden „steinreich“. Unter den Weinreben, wo kein Gras wächst, ist der Boden zum Teil weiß vom Schotter.

Pordenone umfahre ich weiträumig im Norden und erreiche das Tagesziel Sacile relativ früh und gar nicht erschöpft. Das Hotel „Due Leoni“ am zentralen Platz (gut, 80 Euro) ist das einzige, das ich vorausbestellt habe, da es im Zentrum kaum Quartiere gibt und auch dieses zum Zeitpunkt der Planung nur mehr wenige Plätze frei hatte. Nettes Haus. Laundry in einer Münzwäscherei, fotografieren, spazieren gehen. Sacile liegt am von Bäumen gesäumten Fluss Livenza (auf dem gerade ein Kanute unter Aufsicht eines Lehrers unermüdlich die Eskimorolle übt), der sich richtiggehend durch die Stadt schlängelt, dazu gibt es Kanäle, die dem Städtchen angeblich den Beinamen „Klein Venedig“ eingebracht haben. Nettes Ensemble von Wasser, Grün, schönen Häusern und kleinstädtischem südlichem Leben. Aperitivo, Abendessen im „Porca Loca“. Nicht ganz billig, aber gut. Noch während des Abendessens kommt von Alois die Nachricht vom positiven Grundsatzentscheid.  Ich gönne mir daraufhin einen Grappa Riserva. Um 23 Uhr ist am Platz noch Livemusik und allerhand los, Italien eben.