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3. Etappe: Mittwoch, 9.9.2020: Nová Bystrice – Drosendorf

Am Weg aus der Stadt hinaus kommen wir noch am Oldtimer-Museum vorbei, aber wir nehmen uns nicht die Zeit, es zu besichtigen; vermutlich ist es ohnehin noch geschlossen.

Das Waldviertel ist hügelig, aber es sind keine schlimmen Steigungen dabei, jedoch wieder jegliche Art von Straßenbelag.

Bald nach Nová Bystřice,  schon auf österreichischer Seite, sind entlang der Strecke Informationstafeln zur jüngeren Geschichte dieser Grenzregion aufgestellt. Wir passieren einen schön renovierten Hof, der die Jahreszahl 1776 trägt, davor parkt ein Auto mit Wiener Kennzeichen.

Die Landschaft wird weiter und die Felder größer, was bedeutet, dass es windiger wird – und der Wind kommt beim Radfahren nie von hinten, sondern immer von vorne oder der Seite…. Die meisten Felder sind schon abgeerntet, nur Mais, Erdäpfel, Kürbisse und vereinzelt auch Sonnenblumen, Hirse und Mohn sind noch zu sehen.

In Tschechien kommen wir im Wald immer wieder an geschlägertem Holz vorbei, wo die Stämme oder zumindest die Schnittflächen meist rosa, manchmal auch blau, eingefärbt sind. Über den Grund können wir nur spekulieren.

In Slavonice, einem netten und gepflegten Städtchen, machen wir eine kurze Pause, heute haben wir es nicht eilig. Es sind auffallend viele Radfahrer im Ort, welche die Gastronomiebetriebe bevölkern, die meisten wohl Österreicher auf einem Tagesausflug, da ohne Gepäck. Wir wechseln wieder nach Österreich, wo wir in einem kleinen Ort an einigen Bauernhäusern mit prächtig geschmückten Fassaden vorbeikommen. Bald geht es wieder zurück nach CZ und wir fahren vor dem Mittagessen noch bis Písečné, einem kleinen Ort, der von einem überdimensionierten Schloss dominiert wird, das gerade als Firmensitz einer Holding renoviert wird und nicht zugänglich ist. Leider hat das einzige Gasthaus auch wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, sodass wir uns im örtlichen coop eine Jause kaufen, die wir im Schatten des kleinen Supermarktes verzehren.

Písečné ist als langes Angerdorf angelegt und auch später passieren wir noch einige Dörfer in dieser Siedlungsform beiderseits der Grenze: Dörfer, die im Wesentlichen aus zwei Häuserzeilen bestehen, die den Dorfanger, eine freie Fläche, die früher als Gänse- oder Schafweide für die Allgemeinheit diente, umschließen. Auf „früher“ verweisen auch Aufschriften wie „Raiffeisen Kasse„ (auf einem Einfamilienhaus) oder „Spritzenhaus“ hin.

Nach der Abfahrt in das Thayatal gibt es noch einen Schlussanstieg hinauf nach Drosendorf, das trotz seines Namens eine Stadt ist, wenn auch eine sehr kleine. Drosendorf liegt auf einer Felsnase in einer Schleife der Thaya und ist, als einzige Stadt Österreichs, komplett von einer mittelalterlichen Stadtmauer (1,7 Km lang) umgeben. Der langgestreckte Hauptplatz wird von schönen Bürgerhäusern, einige mit schönen barocken Fassaden, eingerahmt und auch die Prangersäule ist noch da. Im Schloss ist u.a. eine Bildungseinrichtung des Landes Niederösterreich untergebracht. Unser Spaziergang führt uns auf der sogenannten Sommerpromenade an der Außenseite der Stadtmauer entlang. Es ist ein lauschiger Weg mit schönen Blicken in das Thayatal, auf dem man u.a. durch eine Allee spaziert, die anlässlich der Thronbesteigung Maria Theresias angelegt wurde.

Wir haben im Gasthaus Failler direkt am Hauptplatz reserviert und das war eine gute Wahl. Die Zimmer sind geräumig und wurden kürzlich renoviert, das Abendessen auf der Terrasse über dem Thayatal bietet nicht nur eine schöne Aussicht, sondern schmeckt auch ausgezeichnet. 45 Euro für die Nächtigung inkl. gutem Frühstück sind ein sehr fairer Preis.

Im Haus unseres Quartiergebers ist auch der Kinosaal untergebracht, den der örtliche Filmclub sporadisch bespielt. Und sogar einen Jazzclub gibt es in dem kleinen Städtchen!

Zu Hause zähle ich nach: Wir haben auf dieser Etappe sieben Mal die Staatsgrenze zwischen CZ und Ö passiert.