Donnerstag, 5.9.2019   Meran - Trento

Vom Hotel geht es durch die Stadt, vorbei an der Pferderennbahn, an den Stadtrand, wo wir gestern hereingekommen sind. Allerdings führt uns der Weg nicht, wie erwartet, gleich im Tal entlang der Etsch, die an einer Seite von der Bundesstraße und an der anderen von der Eisenbahn flankiert wird. Nein, es geht sofort einen giftigen Anstieg hinauf, der mir die Puste raubt. Ich muss absteigen und ein Stück schieben, Lussi beißt es durch. Allerdings bin ich nicht der einzige, der schiebt. Es sind viele Radfahrer unterwegs, die meisten in geführten Gruppen auf Mountainbikes und ohne Gepäck. Die Radroute führt auf kleinen Straßen oberhalb des Talbodens in einem ständigen Auf und Ab bis Lana, wobei wir einige nette Orte und schöne Häuser passieren. Immer radeln wir mit Ausblick auf das Etschtal und die Berge auf der gegenüberliegenden Seite.

Bald führt der Weg aber wieder hinunter auf den Talboden – und wieder Kilometer um Kilometer zwischen Apfelplantagen, auf Nebenstraßen, die als Radroute markiert sind, mehr oder minder eben dahin.

Bozen umfahren wir, da wir es beide kennen und schon mehrmals dort gewesen sind. Vorbei an der Burg Siegmundskron, die eines von Reinhold Messners Mountain Museen beherbergt, und dann, bis zum Zusammenfluss, auf einem Damm zwischen Etsch und Eisack.

Auch den weiteren Weg Richtung Süden legen wir großteils auf einem Damm zurück, oft auf schnurgerader Strecke: links die Berge, zu deren Füßen dann und wann ein Ort. Zur Talmitte hin Obstplantagen, oft mit Hagelnetzen bedeckt. Danach der Damm mit dem Radweg, Büsche und die Etsch, die hier schon ein richtiger Fluss ist und recht gemächlich dahinfließt. Dahinter die Autobahn, Obstplantagen, ein paar Orte und die Berge auf der westlichen Talseite. Eigentlich eine recht eintönige und eher langweilige Strecke, da man zwar mitten im Tal unterwegs ist, allerdings trotzdem weit weg von allem (außer anderen Radfahrern, die auch hier zahlreich unterwegs sind). Für die Mittagsrast verlassen wir den Radweg und fahren in einen nahegelegenen Ort. Doch verzichten wir darauf, auf der Straße weiterzufahren und kehren zum Radweg zurück.

Etwa 20 Km vor unserem Tagesziel verlassen wir den Radweg doch, da die Via Claudia Augusta bei Naves San Felice einen Abstecher in die Weinberge, d.h. einen Anstieg nach Pressano vorsieht. Ganz schön anstrengend bei der herrschenden Hitze! Ich träume davon, mich unter die Weinstöcke in den Schatten zu legen… Nach Pressano geht es wieder bergab, die Einfahrt nach Trento ist lang, schier nie enden wollend.

In das gebuchte B & B Vetró am Rande der Altstadt wird uns mittels Fern-Check-In geöffnet, alles funktioniert automatisch, wir sehen keine Person. Dafür gibt es im Haus den schmalsten Lift den wir jemals gesehen haben, aber im Zimmer warten ganz herkömmliche Schlüssel. Mein Zimmer ist nett, groß genug und wurde offenbar kürzlich geschmackvoll renoviert. Aber im ganzen Bad gibt es keinen Haken und keine Ablage und Steckdosen sind Mangelware…

Nach der Körperpflege spazieren wir in und durch die Altstadt bevor wir uns zum Abendessen in einer Seitengasse in einem kleinen Lokal niederlassen, „da Sta“. Es gibt guten Aufschnitt und Pasta a la Norma zu moderaten Preisen, ein Glas Wein oder ein Bier kosten aber 5 Euro.

 

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